Cafe Deutsch |
|
Treffen 24
1. Die Verben "sein" und "haben" als Infinitiv mit zu 2. Der Konjunktiv I 3. Nebensätze mit den Relativpronomen "wer" und "was" 4. Nebensätze mit den Relativpronomen "wo" und "wohin" |
1. Anstelle
von Modalverben kann man auch andere sprachliche
Konstruktionen nutzen, um ausdrücken, dass etwas
getan
werden
kann, soll oder
muss. Die Variante "haben und ein Infinitiv mit zu" hat dabei eine
aktivische Bedeutung (jemand kann, soll oder muss etwas tun); die
Variante "sein und ein Infinitiv mit zu" hat passivische Bedeutung
(etwas kann, soll oder muss geschehen - durch wen ist
unwichtig
oder unbekannt). 1.1. haben + Infinitiv mit zu F: Was sollen wir (eigentlich alles) tun, wenn der Unterricht beginnt? A: (Hm,) Sie sollen zum Beispiel die Fenster schließen. F: Wie bitte? A: Ich sagte, Sie haben die Fenster zu schließen! 1.2. sein + Infinitiv mit zu F: Was soll (eigentlich alles) geschehen, wenn der Unterricht beginnt? A: (Hm,) die Fenster sollen zum Beispiel geschlossen werden. F: Wie bitte? A: Ich sagte, die Fenster sind zu schließen! 2. Es gibt im Deutschen drei Aussageweisen: Mit der Wirklichkeitsform (dem Indikativ) beschreibt man ein Geschehen so, wie es sich tatsächlich oder vermeintlich abgespielt hat. Mit der Befehlsform (dem Imperativ) formuliert man, was für ein Geschehen man wünscht oder erwartet. Mit der Möglichkeitsform (dem Konjunktiv im Allgemeinen) beschreibt man ein Geschehen, das angeblich oder eventuell stattfindet bzw. stattfand. Der Konjunktiv I im Besonderen ist quasi eine Distanzierung vom Wahrheitsgehalt einer Aussage. Man kann oder will sich für die Richtigkeit der Angaben (anderer Leute) nicht verbürgen! Deshalb findet man diese Form besonders häufig in der Presse. In der Umgangssprache tritt sie hingegen sehr selten auf. F: Erzählen Sie ein wenig über sich, Frau Müller! A: Ich bin 33 und habe 2 Kinder. F: Was hat sie gesagt, Frau Schneider? A: Sie sagte, sie sei 33 und habe 2 Kinder. 3. Damit Hauptsätze nicht zu lang und dadurch unübersichtlich und schwer verständlich werden, hat die deutsche Sprache die Möglichkeit entwickelt, Informationen aus dem Hauptsatz in einen Nebensatz auszulagern. So kann man den Informationsfluss besser gliedern und portionieren. Das macht die Sprache besser verständlich. Nebensätze, die wie ein Attribut ein Substantiv näher erläutern, nennt man Attributsätze oder Relativsätze. Wenn sich der Relativsatz auf unbestimmte Personenangaben bezieht (ein Mensch, der - jeder, der - alle, die - jemand, der - derjenige, der ...), kann man Bezugswort und Relativpronomen vereinfacht mit "wer" wiedergeben. Wenn sich der Relativsatz auf unbestimmte Ausdrücke (eine Sache, die - alles - etwas - nichts - das - dasselbe...) bezieht, kann man Bezugswort und Relativpronomen vereinfacht mit "was" wiedergeben. 3.1. Relativpronomen "wer" F: Wer ist (Ihrer Meinung nach) ein glücklicher Mensch? A: Ein Mensch, der Freunde hat, ist glücklich. F: Wie bitte? A: Wer Freunde hat, ist glücklich. 3.2. Relativpronomen "was" F: Was ist für Sie interessant? A: Etwas/Vieles/Alles, was ich noch nicht gesehen habe, ist für mich interessant. F: Wie bitte? A: Was ich noch nicht gesehen habe, ist für mich interessant. 4. Damit Hauptsätze nicht zu lang und dadurch unübersichtlich und schwer verständlich werden, hat die deutsche Sprache die Möglichkeit entwickelt, Informationen aus dem Hauptsatz in einen Nebensatz auszulagern. So kann man den Informationsfluss besser gliedern und portionieren. Das macht die Sprache besser verständlich. Wenn sich Nebensätze mit Relativpronomen (Relativsätze) auf eine Positions- oder Richtungsangabe beziehen, kann man die Relativpronomen "wo" (Position) oder "wohin" (Richtung) benutzen. Bei Städten und Ländern muss man diese Relativpronomen benutzen. (Umgangssprachlich benutzt man das Relativpronomen "wo" manchmal auch bei Zeitangaben.) F: Wohin fahren Sie im Sommer? A: Ich fahre nach Denver, wo meine Schwester wohnt. |
|
Cafe Deutsch | Tipp |