Cafe Deutsch |
|
Treffen 25
1. Genitiv- Umschreibung mit "von + Dativ" 2. Relativsätze mit Ganzsatzbezug 3. Modalverben in subjektiver Aussage/ Bedeutung 4. Substantive mit festen Präpositionen |
1. Ergänzungen,
die Verben nach sich ziehen, stehen meist im
Akkusativ, manchmal auch im Dativ. Äußerst selten
stehen sie
im Genitiv (gedenken + wessen?). Viel
häufiger benutzt man den Genitiv um die Über- und
Unterordnung zweier Substantive zu kennzeichnen, wenn das eine
Substantiv eine Präzisierung des anderen darstellt (Attribut).
Der
Genitiv kennzeichnet die Unterordnung, also das untergeordnete
Substantiv, welches das andere in
seiner Bedeutung präzisiert. Anstelle einer Konstruktion mit Genitiv verwendet man in der Umgangssprache oft die Konstruktion "von + Dativ". (Eine weitere umgangssprachliche Variante ist "vorangestelltes Dativattribut + Bezugswort mit Possesivpronomen". Sie gilt als "stilistisch unschön", ist aber weit verbreitet.) F: (Sagen Sie mal,) wer ist das? A: Das ist der Mann meiner Schwester. F: Wie bitte? (Ich habe Sie nicht verstanden.) A: Ich sagte, das ist der Mann von meiner Schwester. (A: Ich sagte, das ist meiner Schwester ihr Mann.) 2. Damit Hauptsätze nicht zu lang und dadurch unübersichtlich und schwer verständlich werden, hat die deutsche Sprache die Möglichkeit entwickelt, Informationen aus dem Hauptsatz in einen Nebensatz auszulagern. So kann man den Informationsfluss besser gliedern und portionieren. Das macht die Sprache besser verständlich. Nebensätze mit Relativpronomen (Relativsätze/Attributsätze) beziehen sich oft auf ein Wort und geben weitere Informationen dazu. Sie können sich aber auch auf einen ganzen Satz beziehen und stellen dann eine Ergänzung der Gesamtaussage des Hauptsatzes dar. In Abhängigkeit vom Verb des Nebensatzes lautet das Relativpronomen dann "was" oder "wo + Präposition" (bei Verben mit festen Präpositionen). (Manchmal ist sowohl ein Bezug zur Gesamtaussage als auch zu einem Wort denkbar.) F: Was ist passiert? A: Herr Müller erhielt eine gute Nachricht. Er hat sich sehr darüber gefreut. F: Wie bitte? A: Herr Müller erhielt eine gute Nachricht, worüber er sich sehr gefreut hat. (......................................................., über die er sich sehr gefreut hat.) 3. Neben den Modalverben in objektiver Aussage (Hauptvariante) gibt es die gleichen Modalverben noch in subjektiver Aussage (Nebenvariante). Sie unterscheiden sich von der Hauptvariante sowohl in der inhaltlichen Bedeutung als auch in der grammatischen Formenbildung - mehr oder weniger stark. Mittels Modalverben in subjektiver Bedeutung kann man eine persönliche Mitteilung über den vermeintlichen Geltungsgrad einer Aussage machen (Grundlage ist die subjektive Meinung). Sie ähneln der Verwendungsweise des Konjunktiv I, ermöglichen aber eine weitaus differenziertere Einschätzung (Vermutung, Behauptung, Gerücht usw.) F: (Sagen Sie mal,) was ist (denn) mit Frau Schneider los? Sie ist ja so fröhlich. A: (Ich weiß es nicht genau, aber ich habe gehört:) Sie soll im Lotto gewonnen haben. 4. Um die Über- und Unterordnung zweier Substantive zu kennzeichnen, kann man den Genitiv benutzen. Der Genitiv kennzeichnet das untergeordnete Substantiv, welches das andere in seiner Bedeutung präzisiert. Statt des Genitivattributs benutzt man bei manchen Substantiven aber auch ein Attribut mit fester Präposition. Diese "feste Präposition" lässt sich oft nicht (mehr) sinnvoll übersetzen und zieht auch als Wechselpräposition eine Ergänzung in nur einem Fall nach sich. F: Welche Gier würden Sie ablehnen / begrüßen? A: Die Gier nach Reichtum würde ich ablehnen. |
|
Cafe Deutsch | Tipp |