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Sie folgende Aussagen!
(Was sagt der Text dazu?) 1. Südwestlich von Asowo liegt Omsk. - 2. Die Sommer im
Nationalkreis sind nie sehr heiß. - 3. Weniger als 56
Prozent der Bewohner sind Russen. - 4.
Der Nationalkreis wurde 1991 gebildet. - 5. Bereits vor dem
Jahr 1900 hatten sich in Russland Deutsche angesiedelt. - 6. Die meisten
Kinder konnten Ende des 20. Jahrhunderts kein Russisch. - 7. Die russische
Wirtschaft befand sich in den 1990er Jahren in keiner Krise. - 8. Viele Menschen in
Russland sind reich geworden. - 9.
Es gab in Russland Leute, die für ihre Arbeit statt Geld
Naturalien bekamen. - 10.
Nicht alle Deutschen wanderten nach Deutschland aus.
Gesprächsthema:
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Der Deutsche
Nationalkreis
Asowo von Jens-Robert Schulz Der Deutsche Nationalkreis Asowo (auch: Deutscher Nationaler Rayon Asowo) liegt südwestlich der Millionenstadt Omsk in Westsibirien in Russland, in einer Steppenregion nahe der Grenze zu Kasachstan. Die Winter sind hier sehr kalt, aber die Sommer können auch sehr heiß sein. Der Nationalkreis ist ungefähr 1400 qkm groß, hat aber nur zirka 22.000 Einwohner. Laut der letzten Volkszählung aus dem Jahre 2007 sind rund 56 Prozent davon russischer; 24 Prozent deutscher; acht Prozent kasachischer und sieben Prozent ukrainischer Nationalität. Verwaltungssitz ist der Ort Asowo (rund 5000 Einwohner). Den Deutschen Nationalkreis Asowo gründete man 1992, nachdem sich in einer Volksbefragung im Jahre 1991 etwa 82 Prozent der Bewohner der betroffenen Dörfer dafür ausgesprochen hatten. Damals betrug der Anteil der Deutschen noch zirka 63 Prozent. Ihre Vorfahren waren größtenteils um 1900 aus dem europäischen Teil Russlands hierher gekommen. Dort hatten sie sich bereits Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Mit der Gründung des Nationalkreises erhofften sich viele Russlanddeutsche, dass sie hier nun besser ihre Kultur und Sprache - einen eher süddeutschen Dialekt - erhalten könnten. Immer mehr Kinder und Jugendliche sprachen nämlich nur noch Russisch. Eine andere große Hoffnung der Menschen des Deutschen Nationalkreises im Gebiet Omsk war, dass das "Mutterland" Deutschland dem Kreis und der Region auch wirtschaftlich verstärkt helfen würde. Ganz Russland befand sich in den 1990er Jahren in einer schlimmen Wirtschaftskrise. Während einige wenige Menschen in den Wirren des Zerfalls der Sowjetunion zu Wohlstand und Reichtum gelangten, verloren viele andere ihre Arbeit und/oder gerieten in Armut. In jenen Jahren bekamen die Menschen nicht selten monate- und sogar jahrelang kein Geld für ihre Arbeit. Man bezahlte sie mit Naturalien bzw. mit den Erzeugnissen ihrer Firmen. Weil sich lange Zeit nichts besserte, entschlossen sich die meisten deutschstämmigen Familien, nach Deutschland auszuwandern. Nur wenige blieben. |
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Foto: Jens-Robert Schulz | Cafe Deutsch | Tipp |