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Landeskunde
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Lage des Nationalkreises Halbstadt - Bitte anklicken!

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1.  Die Kulundasteppe befindet sich in Russland. - 2. Im Winter ist es in der Steppe nicht sehr heiß. - 3. Im Nationalkreis lebten 1991 20.000 Menschen deutscher Abstammung. - 4. Um 1900 kamen die Deutschen in die Kulundasteppe. - 5. Die Deutschen der Autonomen Wolgarepublik gründeten 1922 die Sowjetunion. - 6. In der Sowjetunion gab es vor dem zweiten Weltkrieg (1939 - 1941) verschiedene deutsche Nationalkreise. - 7. 1941 löste sich die Sowjetunion auf. - 8. Als der Nationalkreis gegründet wurde, verloren die Russlanddeutschen ihre letzten Hoffnungen. - 9. 1990 befand sich Russland in einer Krise. - 10. Viele Russlanddeutsche haben Russland verlassen.

Gesprächsthema:

Frau Schmidthuber und Herr Podniklafski

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Der Deutsche Nationalkreis

Halbstadt

von Jens-Robert Schulz


Der Deutsche Nationalkreis Halbstadt (auch: Deutscher Nationaler Rayon Halbstadt) liegt in der Kulundasteppe in der Altai-Region in Russland, unweit der kleinen Stadt Slawgorod, nahe der Grenze zu Kasachstan. Die Winter sind hier sehr kalt, aber die Sommer können auch sehr heiß sein. Der Nationalkreis hat etwa 20.000 Einwohner, von denen 1991 gut 90 Prozent deutscher Abstammung waren. Inzwischen dürfte der Anteil der Deutschen allerdings auf deutlich unter 50 Prozent gesunken sein. Heute leben hier vor allem Russen, Ukrainer und Kasachen. Verwaltungssitz ist der Ort Halbstadt.

Die Vorfahren der Deutschen in der Kulundasteppe siedelten sich hier vor allem um 1900 an. Sie kamen damals aus dem europäischen Teil Russlands. Dort hatten sie sich wiederum Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts angesiedelt. Nach Gründung der Sowjetunion 1922 bildete man für die Deutschen eine Autonome Republik an der Wolga (1924 - 1941) und in anderen Landesteilen sogenannte Nationalkreise. Auch die Deutschen in der Kulundasteppe bekamen einen solchen Nationalkreis (1927 - 1938). Die Regierung der Sowjetunion löste diese autonomen Gebilde jedoch bald wieder auf. Aufgrund des Krieges mit Deutschland deportierte sie 1941 ihre gesamte deutschstämmige Bevölkerung aus dem europäischen Teil nach Sibirien und Kasachstan. 

Im Jahre 1990 erklärten sich die Teilrepubliken der Sowjetunion für unabhängig. Im russischen Altaigebiet gründete man wieder den Nationalkreis Halbstadt. Mit der Gründung dieses Kreises erhofften sich viele Russlanddeutsche, dass sie hier nun besser ihre Kultur und Sprache - das sogenannte "Plautdietsch" (Plattdeutsch) - erhalten könnten. Immer mehr Kinder und Jugendliche sprachen nämlich nur noch Russisch. Eine andere große Hoffnung war, dass das "Mutterland" Deutschland dem Kreis und der Region auch wirtschaftlich verstärkt helfen würde. Ganz Russland befand sich in den 1990er Jahren in einer schlimmen Wirtschaftskrise. Weil sich jedoch lange Zeit nichts besserte, entschlossen sich die meisten Russlanddeutschen, nach Deutschland auszuwandern. Wenige blieben zurück.


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Alltagsszene in einem sibirischen Dorf


Foto: Jens-Robert Schulz  Cafe Deutsch Tipp