Die Wahrheit ist eine Lüge, die man glaubt, bis man es besser weiß.

Schwarzer Uhu
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MammutGiganten der Urzeit

Heutzutage greifen Menschen stärker in die Natur ein als je zuvor. Viele Tier- und Pflanzenarten verschwanden schon, andere sind vom Aussterben bedroht. Denken Sie an den Sibirischen Tiger, an das Nashorn in Indonesien, an den Pandabären in China, aber auch an so viele kleine, oft kaum bekannte Mitgeschöpfe des Menschen. Allerhand Anstrengungen werden unternommen um sie vor dem Verschwinden zu bewahren. Warum? Weil viele Menschen erkannt haben, dass wir selbst ohne unsere natürliche Umwelt nicht existieren können und weil sie meinen, dass wir nicht das Recht haben, anderen Lebewesen ihren Platz in Flora und Fauna streitig zu machen. Die meisten von ihnen waren lange vor dem Menschen da und – so wünschen es zumindest immer mehr von uns – sie sollen es auch bleiben.

Sicher haben Sie auch auch von den Tieren vergangener Zeiten gehört, die es lange schon nicht mehr gibt, die an Größe und Kraft unsere heutigen Riesen noch um manches überragten. Dabei spreche ich gar nicht von den Dinosauriern, die vermutlich vielen zuerst einfallen. So weit müssen wir gar nicht zurückgehen. Noch vor wenigen zehntausend Jahren lebten neben den Menschen Giganten wie der Säbelzahntiger, das Wollnashorn oder der neuseeländische Riesenvogel Moa, der dort sogar noch bis vor wenigen hundert Jahren existierte. Oder denken Sie an das Mammut, diesen großen Verwandten des Elefanten, unser heute größtes Landsäugetier. Gerade vom Mammut mit seinem dichten Pelz und seinen riesigen Stoßzähnen, das wie ein Elefant wirkt, der zum Fasching geht, fand und findet man immer wieder Knochen und Überreste; in keinem Film oder Buch über die Urzeit darf es fehlen. Man sagt, unsere Vorfahren haben sich sogar von ihm ernährt. Aber warum verschwanden die Mammuts eigentlich? Wissen Sie das?

Unseren Vorfahren, die bei einem erbeuteten Mammut wohl erst mal für Wochen mit Nahrung versorgt waren, wurde lange Zeit eine maßgebliche Rolle beim Verschwinden der Riesenelefanten zugeschrieben. Das war wohl auch nicht ganz falsch. Das Mammut eignete sich offenbar hervorragend als Beuteobjekt für die Steinzeitjäger. Nicht nur der ausgiebigen Nahrung wegen; auch Haut und Fell konnte zu Kleidung für die Menschen verarbeitet werden und die Knochen dienten sicher nicht nur als Kunstobjekte, sondern dienten auch als Gefäße und kleinere Werkzeuge. Immer mehr Menschen brauchten jedoch immer mehr Nahrung und erlegten deshalb immer mehr Mammute. Unser heutiges Bewusstsein, dass wir uns durch Raubbau an der Natur, unsere eigene Existenzgrundlage zerstören, fehlte ihnen damals noch. Leider.Mammut

Vor rund 30.000 Jahren begann die Ausrottung der Mammuts, sagen die Forscher.  In Nordamerika, wo die ersten Menschen erst vor 10 bis 20.000 Jahren auftauchten, sollen sie innerhalb von nur 1.500 Jahren verschwunden sein. Das spricht sehr für eine große Mitschuld der Menschen! Aber es ist eben nur eine Mitschuld. Der US-Forscher Guthrie von der Universität von Alaska (Fairbanks) schlussfolgert aus einer neuen Untersuchung von Knochenresten verschiedener Großtiere jener Zeit, dass die „Keystone-Vermutung“ nicht stimmen kann, nach der die Steinzeitjäger hätten die Gras fressenden Mammuts ausgerottet hätten, wodurch sich die Vegetation änderte und dann wiederum andere Großtiere ausstarben. Er fand nämlich heraus, dass das Verschwinden der Urpferde schon etwa tausend Jahre vor dem Verschwinden der Mammuts begann. Damit unterstützt er jene Forscher, die schon vor ihm glaubten, das Aussterben der Mammuts und anderer Giganten der Urzeit war sozusagen ein Gemeinschaftswerk aus Klimaschock und menschlicher Jagdlust.Veränderungen in der Pflanzenwelt aufgrund steigender Temperaturen hatten nach Meinung dieser Forscher einen erheblichen Anteil daran, dass wir die Wollnashörner und Säbelzahntiger und auch die Mammuts heute nicht mal mehr wenigstens im Tierpark bewundern und bestaunen können. (Ihnen in freier Natur begegnen möchte wohl aber doch kaum jemand?!) Dennoch ist es schade, dass sie weg sind, oder? 

Jens-Robert Schulz

(nach einer dpa-Meldung, vom 10.05.2006)
 
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