Die Wahrheit ist eine Lüge, die man glaubt, bis man es besser weiß.

Schwarzer Uhu
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Volkskrankheit Mann mit Erkältung

mit Todesfolge 

Viele kleinere Erkrankungen, Erkältungen meist, plagen uns Menschen jedes Jahr aufs Neue. Wir holen uns ein Medikament dagegen - manch einer kennt auch noch alte Hausmittel, die helfen - und sind binnen weniger Tage wieder gesund. Gegen Husten und Schnupfen bekommen wir vom Arzt oft nicht einmal mehr ein Rezept. Unsere Krankenkassen stufen diese Erkältungen als Bagatellen ein. Dafür geben sie kein Geld mehr aus. Dafür müssen wir selbst aufkommen. Doch nicht immer ist eine Bagatelle, was uns als eine solche erscheint.

Auch die Grippe ist so eine Volkskrankheit, von der alljährlich Tausende ergriffen werden. Trotz Impfungen, für manche Berufsgruppen empfohlen, füllen sich die Wartezimmer der Ärzte alljährlich ab Herbst mit Grippepatienten. Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal eine Grippe gehabt. Wir lassen uns Medikamente verschreiben, bleiben meist ein paar Tage zu Hause, dann ist die Grippe weg und oft haben wir für den Rest der Saison Ruhe vor ihr, weil unser Körper nun selbst die richtigen Abwehrkräfte herstellt um der Grippeviren Herr zu werden.

Warum wir sie aber "mit gut Pech" jedes Jahr aufs Neue bekommen? Weil die Grippeviren schlau sind. Sie wandeln sich. Sie sind jedes Jahr ein bisschen anders. Wie bei uns Menschen: Die einen haben schwarze, die anderen braune, die nächsten blonde Haare; die einen wachsen zu Riesen heran, die anderen bleiben Zwerge; manch einer hat durch die Laune der Natur eine Anomalie, wird besonders groß oder bleibt besonders klein und gibt diese Besonderheit unter Umständen an seine Nachkommen weiter. So oder so ähnlich ist es auch bei den Grippeviren. Es sind immer wieder andere, die da jedes Jahr über uns herfallen und unser Körper hat zwar vielleicht noch die Informationen über die Viren des letzten Jahres gespeichert, aber die neuen erkennt er nicht sofort. Wieder erliegt er ihnen - meist für etwa eine Woche, manchmal auch für länger.

Das klingt zunächst wahrscheinlich trotz allem vergleichsweise harmlos. Na und? Die Grippe kommt und die Grippe geht. „Mit Medikamenten dauert es eine Woche, ohne Medikamente dauert es sieben Tage“, sagt der Volksmund scherzhaft. Aber, ganz so harmlos ist die Grippe nicht. Jedes Jahr sterben Tausende Menschen daran, vor allem ältere und bereits von anderen Krankheiten geplagte. Eine Grippe kann tödlich sein, insbesondere dann, wenn sie nicht richtig auskuriert wird und dann wiederkommt. Es muss dann gar nicht die Grippe selbst sein, die den Menschen tötet, aber in ihrem Gefolge kann sich eine Lungenentzündung einstellen und die ist es dann, die uns umbringt. Kann passieren!

Deshalb ist es nicht nur ratsam, sich jedes Jahr aufs Neue impfen zu lassen; wir sollten auch mit einigen Irrtümern aufräumen, die sich im Volk ausgebreitet haben. Diese Irrtümer können tödlich sein! Lesen Sie deshalb meine weiteren Ausführungen besonders genau! Den ersten Irrtum habe ich schon genannt: Eine Grippe ist nicht harmlos. Sie kann tödlich enden. Einer Grippe kann man auch nicht vorbeugen, indem man sich warm anzieht, wie manche glauben, aber nichtsdestotrotz ist es natürlich ratsam sich im Winter warm anzuziehen. Der Energieverlust, den wir erleiden, wenn wir das nicht tun, ist es nämlich, der unseren Körper schwächt und besonders in der kalten Jahreszeit angreifbar macht gegenüber Krankheitserregern aller Art und eben auch, wenn Grippeviren über ihn herfallen und er die Energie bräuchte um sie zu bekämpfen.

Eine Impfung ist ein guter Schutz gegen Grippe. Eine Erkältung können wir allerdings trotzdem bekommen. Meist wird sie dann aber auch nicht mehr so schlimm wie ohne Impfung. Manche Leute sind auch im Anschluss an eine Impfung krank geworden. Das ist wahr. Aber dennoch, rollt die richtige Grippewelle über Grippeschutzimpfunguns hinweg, sind wir geschützt, denn der Körper weiß nun, wie er damit umgehen soll. Nur ein Weiteres dürfen wir nicht glauben: Eine Impfung hält nicht ein Leben lang an. Warum? Das wissen Sie jetzt eigentlich schon. Die Krankheitserreger ändern sich und der Körper erkennt sie im nächsten Jahr nicht sofort.

Und noch etwas möchte ich Ihnen mit auf den Weg geben: Zögern Sie die Impfung nicht bis zum letzten Augenblick hinaus. Wenn sich die ersten Krankheitszeichen, wie hohes Fieber und starke Kopf- und Gliederschmerzen, einstellen, ist es für eine Grippeschutzimpfung zu spät. Dann müssen Sie leiden! Man sagt, es bedarf sieben bis vierzehn Tage, bis der Körper nach einer Impfung seine Abwehrmechanismen auf den neuen Virentypus eingestellt hat. Helfen Sie ihm also dabei, sich rechtzeitig zu wappnen. Der September ist der günstigste Zeitpunkt. Dann sind oft die neuen Virentypen bekannt. Und wenn sie Angst vor der Spritze haben, denken Sie daran, wie viel Schmerzen und Elend Sie mit diesem einen kurzen Picks vermeiden können, wenn Sie sich überwinden. Es lohnt sich!

Jens-Robert Schulz

(nach einer BSMO-Meldung, vom 20.10.2005)

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