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Die
Wahrheit ist eine Lüge, die man glaubt, bis man es besser
weiß.
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Die
Netzeitung für Skeptiker
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| Querverweise Titelseite |
oder elegante Schönheiten? Die meisten Menschen sind tierlieb oder bezeichnen sich zumindest als solche. Wenn jemand von Tierliebe spricht, dann denken wir eher an etwas Kuschliges-Weiches, an etwas Kleines-Niedliches, an etwas Großes-Imposantes oder auch einfach an etwas Schönes-Ästhetisches, nicht wahr?! Uns fallen Hasen ein und kleine Katzen, Bären aller Art; vielleicht auch unsere Meerschweinchen, Wellensittiche, Hamster zu Hause. Da gibt es viele Assoziationen. Aber Schlangen? Finden Sie Schlangen schön? Klar, es gibt solche Menschen. (Alles, was man sich denken kann, scheint es auch irgendwo zu geben.) Aber Schlangen-Liebhaber sind doch eher die Ausnahme. Warum finden viele Menschen Schlangen - na, sagen wir mal so - unsympathisch? Haben Sie eine Ahnung? Hat das etwas mit der Bibel zu tun? In der Bibel spielt die Schlange eine negative Rolle, wie jeder Christ weiß. Als die Menschen noch im Paradies lebten, das Gott für sie geschaffen hatte - sagen zumindest die Christen -, war es die Schlange, die Eva verführte eine verbotenen Apfel zu essen. Adam und Eva wurden daraufhin von Gott aus dem Paradies verwiesen und müssen sich seither in der Schlechtigkeit der Welt bewähren, bevor sie nach ihrem Ableben vor das Gericht Gottes treten und vielleicht Aufnahme im himmlischen Reich finden. Für fromme Christen also ist klar, warum sie eine Abneigung gegen Schlangen haben. Sie ist schuld an unserem leidvollen irdischen Dasein. Mag es der religiöse Hintergrund sein, mag es die Gefahr sein, die von vielen Schlangen ausgeht - auch für Menschen; mag es auch die Lautlosigkeit sein, mit der sie sich scheinbar hinterrücks an ihr Opfer heranschleichen, um es durch einen gezielten Biss oder - schlimmer noch - durch Erwürgen oder Erdrücken zu töten; Schlangen haben etwas Unheimliches, aber auch etwas Faszinierendes an sich. (Wie uns vieles, wovor wir uns fürchten, oft auch fasziniert! Denken Sie an junge Leute, die sich auf Friedhöfen treffen; an die Anhänger obskurer Satanskulte oder an die Einschaltquoten von Filmen über Serienmörder...). Wussten Sie eigentlich schon, dass Schlangen früher vermutlich laufen konnten? Das war lange Zeit umstritten. Zwei Forscher in Argentinien haben unlängst im Landesteil Patagonien eine versteinerte Schlange aus der Oberkreidezeit, also vor etwa 90 Millionen Jahren, mit zwei Beinen und einer richtigen Hüfte gefunden. Das Tier soll aber seine Beine ersten Auswertungen zufolge nicht mehr ständig benutzt haben, also bereits meist wie eine Schlange gekrochen sein. Wozu es dann die Beine einsetzte, konnte man noch nicht erklären. Hussam
Zaher von der Universität Sao Paulo (Brasilien) sagte, dass
das
gefundene Exemplar die älteste bislang bekannte
Festland-Schlange sei. Ihre Herkunft war bisher unklar, doch immer mehr
Wissenschaftler gehen davon aus, dass
Schlangen sich aus vierbeinigen Eidechsen entwickelt hätten.
Die
Beinen hätten sich dabei, vermuten sie, schrittweise
zurückgebildet, so wie die Natur alles zurückbildet,
was
ein Lebewesen im Überlebenskampf nicht (mehr) braucht.
„Der
Fund hilft uns, die Debatte über die Entstehung von Schlangen
zu
beenden“, sagt Jack Conrad, Jens-Robert
Schulz (nach einer Meldung der Netzzeitung, vom 19.04.2006) |
Archiv (siehe Titelseite) |
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