Die
Wahrheit ist eine Lüge, die man glaubt, bis man es besser
weiß.
|
|
Die
Netzzeitung für Skeptiker
|
Querverweise Titelseite |
Und
es gibt ihn doch!
Jeder Mensch verfügt normalerweise über fünf Sinne. Das sind das Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Alle diese fünf Sinne zusammen ermöglichen uns die Orientierung in unserer Umwelt. Wie wichtig das für uns ist, merken wir oft erst, wenn einer dieser Sinne oder gar mehrere ausfallen. Es fehlt uns ein wichtiger Teil unseres "Menschseins", auch wenn es die Natur so eingerichtet hat, dass sich die anderen Sinne in ihrer Intensität verstärken um das Manko des ausgefallenen Sinnes auszugleichen. Wer nicht sehen kann, der kann zum Beispiel - jenachdem, wie früh der Wegfall des einen Sinns geschah - besser hören als andere Menschen. Dass jemand weniger als fünf Sinne hat, kann leider passieren, doch mehr als fünf? Einen sechsten Sinn? Hätten Sie das geglaubt? Manche Menschen, sagt man, haben nicht nur fünf Sinne, manche Menschen haben einen sechsten Sinn. Sie meinen Dinge wahrnehmen zu können, die wir weder sehen, hören, riechen, schmecken oder ertasten können. Sie wittern die Gefahren des Lebens besser als andere Menschen. Sie warnen uns vor bestimmten Handlungen oder sie bestärken uns darin und natürlich auch sich selbst. Sie wissen einfach besser, ob eine bestimmte Entscheidung zu einem Erfolg oder einem Misserfolg führt und sie haben verblüffenderweise oft genug Recht damit. Manche nennen es Intuition und schreiben sie besonders den Frauen zu, vermutlich weil Intuitionen und Emotionen eng verwandt sind und Emotionen sich immer noch in den meisten Gesellschaften eher die Frauen gestatten. Andere stellen ihren sechsten Sinn mehr oder weniger ehrlich in den Dienst ihrer Mitmenschen und leben mitunter ganz gut davon. Es gibt in diesem Bereich, mit dem sich auch die Parapsychologie beschäftigt, schwarze Schafe wie überall, werden Sie sagen, und das ist sicher richtig, aber für viele von uns haben Glaskugeln, Kaffeesatz, Kartenlegen, und was es da noch alles gibt, doch immer etwas Anrüchiges an sich, nicht wahr?! Andererseits hat sicher der eine oder andere auch bei sich selbst schon einmal so eine gewisse Ahnung festgestellt, die ihm geraten hat, von einer bestimmten Sache lieber die Finger zu lassen oder aber eine Chance nicht verstreichen zu lassen. Ist es nicht so? Sei es die Frau, die spürte, dass ihr Mann eine andere hat; sei es der Mann, der sich sicher war, mit diesem Geschäft erfolgreich zu sein oder sei es das Bauchgrummeln gewesen, das uns davon abriet, nachts die Abkürzung über den Friedhof zu nehmen, auf dem wir ein paar zwielichtigen Gestalten begegnet wären? Wer weiß, wie vielen Gefahren wir schon entronnen sind, weil wir auf unsere innere Stimme hörten und genau das taten oder nicht taten, was wir eigentlich vorhatten. (Wir erfahren nur in der Regel nie, was für Glück wir eigentlich hatten, denn es ist ja nicht geschehen, was wir dank unserer inneren Stimme vermeiden konnten!). Man konnte das auch alles für Zufall halten, man konnte es bestreiten und als Scharlatanerie abtun, doch Wissenschaftler haben nun herausgefunden, dass wir Menschen tatsächlich einen sechsten Sinne haben, der uns vor Irrtümern und Gefahren warnt. „Es ist uns gelungen den Bereich im Gehirn zu orten, der im Volksmund als „sechster Sinn" beschrieben wird", sagte Joshua Brown von der Washington-Universität in St. Louis/USA. Die Forscher lokalisierten diesen Bereich im Kopf hinter der Hirnrinde, der als Entscheidungszentrum des Menschen gilt. In dieser Region spielt sich sozusagen der Kampf zwischen Vernunft und Gefühl ab, hier wägen wir ab, was wir tun oder doch lieber lassen sollten. (Sie kennen sicher den Ausdruck: „Der Kopf sagt ja, der Bauch sagt nein" oder umgekehrt.) Unbewusst macht uns da der sechste Sinn auf etwas aufmerksam, was wir schwer in Worte fassen können, aber aus irgendeinem Grund zum Beispiel als unangenehm und unbehaglich empfinden. Wir wissen nicht richtig warum, aber unser Gefühl sagt uns: „Da stimmt doch was nicht. Lass lieber die Finger davon!" Bei
dem Experiment, das die
Wissenschaftler mit den Jugendlichen durchführten, stellten
sie
fest, dass den Jugendlichen eine kleine, kaum merkliche
Störung
der Aufgabe, die sie zu bewältigen hatten, mit der Zeit immer
weniger Schwierigkeiten bereitete. Wie konnte das geschehen?
Das Gehirn entdeckte offenbar
allmählich den „Störfaktor" und warnte
schließlich davor,
ohne dass sich der Jugendliche dessen bewusst wurde! Auch im wirklichen
Leben, so die Schlussfolgerung der Forscher, gibt uns das Gehirn bzw.
der sechste
Sinn solche unbewussten Signale um einen Fehler zu vermeiden. Das haben
die Forschungen ergeben. Die Frage
ist nun zwar noch, ob sich der sechste Sinn vererbt oder ob er
rein auf
Erfahrungen beruht, die ein Mensch im Laufe seines
Lebens macht,
aber nichtsdestotrotz scheint doch eines klar: Die innere Stimme, die
weibliche
Intuition, den sechsten Sinn des Menschen, oder wie Sie es auch immer
nennen wollen, den gibt es wirklich. Vielleicht sollten sie
künftig öfter auf ihn hören?!
Jens-Robert
Schulz
(nach
einer pte-Meldung vom 18.02.2005)
|
Archiv (siehe Titelseite) |
|